Ein unvergessliches Ereignis im Herzen der Schweiz: Beim diesjährigen eidgenössischen Turnfest in Lausanne, das mit seinen eigenen Regeln und Herausforderungen aufwartete, nahm an beiden Wochenenden eine Delegation des STV Beromünster von insgesamt 57 Turnerinnen und Turner, sowie deren Betreuerinnen teil. Vor allem die 25 Geräteturnerinnen zeigten am ersten Wochenende, was in ihnen steckt. Eine Woche später wurde beim Unihockeyturnier und beim dreiteiligen Vereinswettkampf, bestehend aus 800m, Pendelstafette und dem Fachtest Unihockey, geschwitzt.

Ein Meilenstein für die Geräteriege
Trotz der komplexen Organisation und Infrastruktur in der Westschweiz blieben wir unserem Motto treu: Freestyle, Gelassenheit und pure Freude am Turnsport. Und das Ergebnis? Was soll man sagen, wir sind sprachlos! Mit insgesamt 19 Auszeichnungen und einer sensationellen Bronzemedaille für Lorena Felix am grössten Breitensportanlass der Schweiz, dürfen wir stolz auf unsere Leistung zurückblicken. Besonders Lorena, die sich gegen 654 Teilnehmerinnen durchsetzte und in der zweithöchsten Kategorie eine beeindruckende Medaille errang – ein Beweis für den unermüdlichen Einsatz und die Leidenschaft unserer Turnerinnen.

Am Samstagmittag bei sommerlichen Temperaturen von fast 30 Grad in der Turnhalle Vieux-Moulin: Die K6-Turnerinnen traten als erstes am Sprung an, und der Möischterer-Express nahm Fahrt auf. Lorena Felix zeigte zwei nahezu perfekte Sprünge zum sicheren Stand und erhielt dafür die beeindruckende Note von 9,70. Auch Lynn Estermann (9,60), Amélie Loose (9,55) und Svenja Willimann (9,35) überzeugten mit hohen und sicheren Sprüngen. Am Reck demonstrierte Amélie mit 9,55 eine überzeugende Übung, während Lynn mit einer eleganten Bodenübung (9,40) punktete. Svenja zeigte eine schwungvolle Ringübung und erhielt ebenfalls eine hohe Bewertung von 9,55. Das Highlight war jedoch Lorena Felix: An den Schaukelringen schwang sie sich wortwörtlich oben aus und wurde mit der Top-Note von 9,80 belohnt. Mit einem Gesamtpunktetotal von 38,25 erturnte sich die 18-Jährige sensationell die Bronzemedaille – ein Meilenstein für die ganze Geräteriege. Die offizielle Bestätigung liess lange auf sich warten: Erst am Mittwoch wurde definitiv bestätigt, dass Lorena Felix am Eidgenössischen Turnfest in Lausanne auf dem Podest stehen würde. Für dieses aussergewöhnliche Ergebnis brach sie sogar ihre Matura-Reise in Ayia Napa ab und reiste bereits am Samstag nach Hause, um bei diesem besonderen Ereignis dabei sein zu können. Mit Lynn auf Platz 5, Amélie auf 12 und Svenja auf 15 erturnte sich ein Quartett sensationelle Top-15-Plätze in einem riesigen Teilnehmerfeld.

Bereits schon am Freitagabend begannen unsere K5 Turnerinnen mit einem echten Feuerwerk: Jenny Scherer sorgte gleich zu Beginn für Aufsehen. Mit beeindruckenden 37,90 Punkten in der Kategorie K5 erreichte sie den sensationellen 6. Platz von insgesamt 1046 Turnerinnen. Besonders am Reck, Boden und Ring überzeugte Jenny mit Noten von 9,50 bzw. 9,60, was ihre herausragende Leistung unterstreicht. Nicht minder stark präsentierte sich ihre Teamkollegin Emely Fries, die am Boden mit ihrer persönlichen Höchstnote von 9,70 glänzte und den grossartigen 15. Rang belegte.
Maria Erni trumpfte bei den Damen gross auf und erturnte von 388 Teilnehmer den sensationellen 12. Schlussrang. Mit einem Notendurchschnitt von 9.30 ist die 24jährige überaus zufrieden mit ihrem Auftritt in Lausanne.

Auszug aus der Rangliste, Geräteturnen Einzel Turnerinnen:
Kategorie 5 (1046 Teilnehmerinnen)
*6. Jenny Scherer, *15. Emely Fries, *135. Fiona Küng, 644. Lia Pantic
Kategorie 6 (654 Teilnehmerinnen)
*3. Lorena Felix, *5. Lynn Estermann, *12. Amélie Loose, *15. Svenja Willimann, *41. Livia Lötscher, *54. Emilie Bregenzer, *120. Fabiola Baumann, *130. Annika Müller, *163. Sabrina Steiger, *192. Valérie Loose, 270. Anja Huber, 289. Flavia Albisser
Kategorie D (388 Teilnehmerinnen)
*12. Maria Erni, *31. Tatjana Wey, *31. Rebekka Furrer, *46. Laura Stütz, *62. Alice Wismer, 163. Rahel Heller
Kategorie 7 (288 Teilnehmerinnen)
*41. Angela Günther, *43. Christelle Bregenzer, 187 Léonie Zemp-Wismer
*mit Auszeichnung
Zweites Wochenende
Das zweite Wochenende stand ganz im Zeichen des Vereinswettkampfes. Den Anfang machten jedoch die Unihockeyaner des STV Beromünster am Freitagabend. Ein Team bestehend aus 12 Spielern der ersten und zweiten Mannschaft nahm am Unihockeyturnier teil. Dabei stand der Spass für die Jungs im Vordergrund. Es war ein toller Anlass, an dem man während der Saisonpause teilnehmen und zusammen feiern konnte. Am Samstagmorgen machten sich dann die letzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Weg nach Lausanne. Der 3-teilige Vereinswettkampf stand auf dem Programm. Auch hier war es logistisch eine Herausforderung, dass alle zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren und ihren Wettkampf absolvieren konnten.

Den Start machte die Läuferriege mit ihrem 800m Lauf. Schon bei ihrem Start am Vormittag war es extrem heiss und die Läuferinnen und Läufer waren nach den beiden Bahnrunden an der prallen Sonne froh um jeden Schattenplatz. Aus den erreichten Zeiten resultierte die Note 8.67.

Danach ging es sofort weiter zur Pendelstafette. Diese fand auf Rasen statt – trotzdem nicht ganz einfaches Terrain. Die 12 Läuferinnen und Läufer ersprinteten sich eine durchschnittliche 80m-Zeit von 10.55 Sekunden. Dies reichte für die Note 8.22.

Den Abschluss machten am Nachmittag die Allrounder und die Unihockeyaner mit dem Fachtest Unihockey. Auf ungewohntem Terrain, nämlich draussen, absolvierte man die zwei Übungen. Aus der Gesamtpunktzahl resultierte die Note 8.34. Schlussendlich erreichte man in der 3. Division mit einer Gesamtnote von 25.23 den 105. Platz von insgesamt 329 teilnehmenden Vereinen.

Nach den sportlichen Aktivitäten durfte das feierliche Miteinander natürlich nicht zu kurz kommen. Toll war auch, dass wir an diesem zweiten Wochenende an der Siegerehrung von Lorena Felix dabei sein durften und diesen sicherlich historischen Moment für den STV Beromünster miterleben konnten. Am Abend wurde dann bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und am Sonntag ging es zurück nach Hause. Die einen oder anderen hatten wohl noch etwas Schlaf nachzuholen.
Ein grosses Dankeschön an die vereinsinternen Kampf- und Schiedsrichter und an alle, die uns während den beiden Wochenenden vor Ort als Fans unterstützt haben, aber auch allen, welche die Teilnahme an diesem Anlass organisiert, geplant und vor Ort gemanagt haben! Hopp Möischter!
Claudia Hüsler, Marianne Wirz