Da war was los am Wochenende in der „Sporthalle Lachen“ in Thun. 1500 begeisterte Zuschauer, welche die Leistungen der besten Geräteturnerinnen mit tosendem Beifall und Standing Ovation honorierten. Es war ein würdiger Rahmen für all jene Athlet*innen, welche nach einer äusserst erfolgreichen Saison nun an den Schweizer Meisterschaften ihrem persönlichen Geräteturnjahr 2023 noch ein wenig mehr Glanz verleihen konnten.
Die besten Turnerinnen der Schweiz kämpften in Thun um Medaillen und Auszeichnungen. Der STV Beromünster war erfreulicherweise gleich mit 10 Turnerinnen vertreten. Ganz unterschiedlich war die Gefühlslage, denn Emilie Bregenzer hatte ihre Premiere, Lara Fischer und Ena Erni turnten erstmals in einer neuen Kategorie und dann ist da Léonie Zemp-Wismer, welche mit ihren 31 Jahren gleich zum 15. Mal an den Schweizer Meisterschaften startete. Nichtsdestotrotz: Das Kribbeln im Bauch war zuverlässig wie auch dieses Jahr mit am Start:
«Beim Einmarsch hätte ich vor Glück und Aufregung weinen können.» Emilie Bregenzer, 14 Jahre
Zwei Premieren und solide Leistungen
Nach einer eher durchzogenen ersten Saisonhälfte erturnte Emilie Bregenzer nun in der Kategorie 5 den 32. Schlussrang und sie verpasste bei ihren allersten Schweizer Meisterschaften die Auszeichnung nur um winzigste 0.05 Punkte. Eine tolle Premiere für die Kantischülerin, welche an den Schaukelringen mit 9.20 die elfthöchste Note vom 76ig grossen Teilnehmerfeld erturnte. Die 18jährige Livia Stöckli turnte in der Kategorie 6 einen ausgeglichenen Mehrkampf und erhielt im Durchschnitt eine 8.90, was ihr den guten 41. Rang einbrachte. Besonders gelungen ist ihr die Bodenübung (9.10), welche sie gewohnt elegant zeigen konnte. Letztes Jahr stand Ena Erni (69.) mit der Mannschaft im K5 auf dem Podest. Dieses Jahr war sie die Einzige aus diesem Team, welche sich schon für die Schweizer Meisterschaften im K6 qualifiziert hat. Die Übungen sind noch nicht ganz gefestigt; Manchmal geht es gut – oder es geht eben noch nicht ganz so gut. Ihr Talent stellte sie aber am Boden (9.20) und an den Ringen (8.80) unter Beweis.
Höchstnote und Auszeichnung für Laura Stütz
In der Damen-Kategorie ab 22 Jahren, starteten mit Maria Erni, Tatjana Wey und Laura Stütz ein Moischterer Trio. Laura Stütz trumpfte am Sprung mit ihrem perfekten 1 ½- Salto gross auf und erhielt dafür die Bestnote von 9.70. Das Gesamttotal von 36.45 reichte für den tollen 16. Schlussrang und für die begehrte Auszeichnung. Maria Erni zeigte ihrerseits einen tollen Wettkampf. Nach ihrem Wettkampf sagte sie, dass ihr die Übungen eigentlich gut gelungen seien. Das darf man tatsächlich so sagen, denn sie erhielt vom vierköpfigen Wertungsgericht Noten zwischen 8.85 und 9.20. Mit dem 26. Schlussrang war die angehende Physiotherapeutin überaus zufrieden. Tatjana Wey hatte eine hartnäckige Fersenprellung, welche sie daran hinderte, ganz befreit aufzutreten. Mit Noten zwischen 8.55 und 9.15 erturnt sich die 24jährige den 36. Schlussrang.
Ein Quartett in der Königskategorie
Mirjam Bregenzer zeigte am Sprung (9.375) und den Ringen (9.20) tolle Übungen und trumpfte am Schlussgerät Reck mit der siebtbesten Übung nochmals gross auf. Nur knappe 5 Hundertstel fehlten ihr hier, um im Gerätefinal nochmals ihr Können unter Beweis zu stellen. Sie klassierte sich in der Endabrechnung auf dem 24. Schlussrang. Eine Top-Ten Rangierung blieb der 20jährigen durch eine tiefe Note am Boden verwehrt. Léonie Zemp-Wismer zeigte einen unglaublich ausgeglichenen Vierkampf. Ihre Noten zwischen 9.00 und 9.20 waren der Grundstein für den auszeichnungsberechtigten 26. Schlussrang. Wie schon Mirjam, musste auch Christelle Bregenzer am Boden eine tiefe Note in Kauf nehmen. Die anderen drei Geräte absolvierte die zukünftige Lehrerin aber mit Bravour. Mit ihrer gelungenen Ringübung (9.25) verpasste Christelle lediglich um 0.10 Pünktchen den Gerätefinal. Für Lara Fischer war die Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften in der Königskategorie ein Highlight. Für viele bleibt es nämlich ein Traum, bereits im ersten Jahr in der Königskategorie vor solch einer Kulisse turnen können. Lara turnte befreit und beendete den Wettkampf auf dem guten 66. Schlussrang.
Weiter geht es am 11./12. November 2023 in Kirchberg (smmgetu23.ch). An diesem dritten und letzten Wochenende der diesjährigen SM-Serie absolvieren die Turnerinnen den Mannschafts-Wettkampf. Mit Valérie Loose (K5), Tatjana Wey, Laura Stütz (beide KD), Christelle Bregenzer und Mirjam Bregenzer (beide K7) sind nochmals fünf Turnerinnen mit den Teams des Turnverband Luzern- Ob- und Nidwalden mit am Start. Viel Erfolg !
Bericht: Claudia Hüsler, Regula Bregenzer